AndreasSeitz

Eine Künstlerin aus meiner Umgebung sagte mir vor kurzem auf einer Ausstellung, dass Acrylfarben "tote Farben" sind. Dieses kann ich nicht nachvollziehen und werde Ihnen auf den nachfolgenden Seiten versuchen nahezubringen, dass auch Acrylfarben ihre Berechtigung in der Kunst haben. Nicht nur, dass sie auf Grund ihrer Konsistenz lange haltbar und lichtbeständig sind, sondern auch beim Malen den Vorteil des Zeitfaktors haben. Sie trocknen sehr schnell. Dadurch können Bildsequenzen zügig weiter- und nachgearbeitet werden.

Mir selbst kommen Acrylfarben insofern entgegen, da sie eine sehr leuchtende, strahlende und intensive Wirkung besitzen. Dieses wirkt sich optimal auf meine Bilder aus, weil ich in meinen Werken auf die Leuchtkraft angewiesen bin, um meine Aussage transportieren zu können.

Dafür eignen sich auch Pastellkreiden sehr gut. Pastellkreiden sind deshalb sehr attraktiv, weil ohne Zusatzmaterialien wie Pinsel, Wasser etc. direkt auf Papier gemalt werden kann. Ihre Farben sind warm und strahlen bei mehrmaligen, schichtweisem Auftrag eine ungeheure Leuchtkraft und Raumtiefe aus.

Seit Ende 2007 habe ich auch das Malen mit Tusche entdeckt. Auf der 12. Documenta 2007 in Kassel auf dem Künstlermarkt habe ich an einem unscheinbaren Stand Glasfedern entdeckt. Nachdem mir die freundliche Dame gezeigt hat, was mit dieser Glasfeder für feine Linien, bzw. großflächig ineinanderlaufende, farbenfrohe Flächen entstehen können, war mir sofort klar, dass ich diese Art des Malens auch praktizieren möchte. Daraufhin wieder zu Hause angekommen, machte ich mich sofort auf, um mir Tusche in verschiedenen Farben anzueignen. Mittlerweile entstehen auch hier farbenfrohe Bilder, die ergänzt mit den anderen oben beschriebenen Materialien, wunderbare warme und strahlende Ergebnisse erzielen.

Die meisten Bilder sind  tagsüber begonnen und in weiteren Phasen oft bis tief in die Nacht (frühen Morgenstunden) hinein bearbeitet worden. Um meine Gefühle und Ausdrucksform in diese Bilder hineinlegen zu können, genieße ich hier die Ruhe. Dieses unterstütze ich, indem ich bei einem guten Glas Rotwein und Musik mit meinen Gedanken im Bild versinken kann.

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